01.07.2023

Lange Motormegayacht vor der Insel Marathonisi
Megasegelyacht
Wir fahren lange Zeit Raumschotkurs bei max. 10 kn Wind. Das ist jetzt in der Tat keine Windgeschwin- digkeit, auf der wir bei diesem Kurs superschnell unterwegs wären. Da unser Rumpf dringend ein neues Antifouling haben muss, kommen wir nicht schnell voran. Ausserdem vermissen wir auf diesem Kurs
auch immer ganz besonders unseren Fallpropeller. Doch dann raffen wir uns auf und setzen den Blister. Es sind genau die richtigen Bedingungen, um mit dem mal wieder firm zu werden. Es klappt gleich alles richtig und zu unserer Freude wirkt sich das gleich auf die Bootsgeschwindigkeit aus. So macht segeln doch Spaß!!! Wir sind glücklich. Der Blister schließt echt eine Lücke zwischen unserer großen Genua 140 % aus schwerem Material, die easy gerefft werden kann (Rollreff). Dann ha- ben wir noch eine Sturmfock an Bord, die am Kutterstag aufgefädelt wird und eine Leichtwindgenua, die uns zu aufwändig zum Setzen erscheint. Es ist ein ewig lan- ges Segel, welches statt der Rollgenua hochgezogen werden muss. D. h. vorher muss die große, universelle Genua geborgen und versorgt werden. Das ist für uns Fahrtensegler zu unkomfortabel. Wir freuen uns, dass wir uns nun wieder sicher fühlen, jederzeit mit dem Blister zu segeln. Auf dem Weg nach Katacolon warnt uns unsere Freundin Sandra vor dem Hafenbecken. Es sei dort eine alte Kette von nicht mehr vorhandenen Schwimmstegen quer durch den Hafen verlegt und gerne bleibt genau dort drin der Anker hängen. Zur Erinnerung: in Griechenland wird in der Regel mit Buganker und Heckleinen am Kai festgemacht. Wir haben also keine Lust auf einen Tauchereinsatz und ankern vor dem Hafen.

02.07.2023

Nach unserem Frühstück machen wir einen Ausflug mit dem Dinghi zum Hafen. Wir brauchen dringend Wasser. Die Anzeige misst nur noch ¼, jedoch wissen wir von unserer Beobachtung, dass das letzte Viertel sehr schnell aufgebraucht ist. Deshalb sind wir seit vorgestern Abend schon ganz besonders sparsam. Zuletzt haben wir in Kioni, Ithaki Wasser getankt. Das war am 18.06. am Morgen - also sind wir 14 Tage zu zweit damit ausgekommen. Wir schauen also, wo es überhaupt Wasseranschlüsse gibt und fragen einen Griechen auf einer Motoryacht, nach der ominösen Kette. Er zeigt uns den Bereich, der seiner Meinung nach in Ordnung ist. Wir laufen zurück zu unserem Dinghi und fahren mit unserer Amigo del Mar in den Hafen. Wir tanken Wasser und fühlen uns wieder ziemlich gut. Wir wollen aber hier nicht länger bleiben. Vor Anker geht mehr Wind und man kann baden (zumindest wenn keine Quallen in Sichtweite sind). Wir machen also unser Ablege- manöver und sind ein bisschen erschreckt, weil die Kette gleich mal irgendwie klemmt. Wir ahnen Schlimmes. Martin dreht das Heck Richtung Hafenausgang und ich nehme die Ankerkette immer so schnell wie möglich auf. Das Manöver klappt. Wir sind (wieder) frei. Wir sind sehr erleichtert. Wir ankern wieder mehr oder weniger an dem alten Platz und nehmen uns vor, heute Abend mit dem Dinghi nochmals an Land zu fahren, um den Ort ein bisschen abzulaufen.

03.07.2023

Schon morgens um 8 Uhr muss unser vor Anker liegender Nachbar dem einlaufenden Kreuzfahrtschiff weichen. Die Costa Delziosa will ihren Passagieren Ausflüge ins nahegelegene Olympia ermöglichen. 30 Reisebusse stehen parat. Ein Lotsenschiff empfängt die Costa. Bereits um 9 Uhr verlassen die ersten Fußgänger das Schiff und 10 Min. später fährt der erste Bus los. Gleich darauf kommt auch ein Lastwagen mit Anhänger an das Schiff und bringt frische Lebensmittel an Bord. Da wir jetzt auch wach sind und der Wind bereits angestellt ist, machen wir uns relativ bald mit unserem neu entdeckten Blister raumschots 30 sm auf den Weg nach Kyparissia. 3 oder 4 Hafenschildkröten nehmen uns am Hafeneingang in Empfang. Wir machen längsseits fest und bekommen Unterstützung beim Festmachen von einem deutschen Paar gegen das wir heute gesegelt haben. Der Hafen ist riesig. Ein rostiges, uraltes Schiff auf dem wahrscheinlich nur noch Ratten hausen, liegt in Sichtweite von uns. Wir hoffen, keine Ratten an Bord zu bekommen. Ansonsten ist es aber sehr aufgeräumt hier. Wir gehen Abends essen und stellen wieder einmal fest, dass die griechische Küche viel mehr als Suvlaki und Hackfleischbällchen zu bieten hat. Es ist hier auch ähnlich preiswert wie im Ambrakischen Golf.
Unser Nachbar muss dem Kreuzfahrtschiff weichen
Wolken über Kyparissia Hafen von oben

04.07.2023

Endlich bekommen wir mal Fotos von den Schildkröten. Hier im Hafen hat es 4 oder 5 Stück;-) Es hat wenig Wind und das Bisschen noch aus der falschen Richtung - nämlich auf die Nase für unser neues mögliches Ziel. Also bleiben wir im Hafen und baden, gehen Gemüse kaufen und laufen den Ort ein wenig ab. Abends gehen wir mit den beiden anderen Paaren zusammen essen.und danach gibts noch einen Ouzo auf unserem Boot.

05.07.2023

Wir brechen ca. 10 Uhr schon auf. Die beiden anderen Paare haben die gleiche Richtung. Wir waren uns gestern Abend sicher, dass wir uns in der Bucht von Pylos nochmals sehen werden. Sie sind wie wir ohne Zeitdruck un- terwegs. Ende Sommer werden sie ihre Boote in Preveza aufs Trockendock stellen. Und so kommt es schließ- lich, dass wir uns nach 30 sm bereits schon heute Abend in der Bucht von unseren Booten zuwinken. Wir liegen vor einem schönen Sandstrand und werden hier morgen ausgiebig baden. Bis nach Kalamata sind es gar nicht mehr soviel Stationen…;-)
Abends laden uns unsere Nachbarn noch zu einem Sundowner ein. Das andere Paar von dem anderen Boot gegen das wir gestern gesegelt sind, ist auch da. Sie sind schon 15 Jahre in Griechenland unterwegs. Sie sind alle über 70 Jahre alt. Das eine Paar will sich jetzt ein Haus auf dem Peleponnes kaufen und dafür die Segelyacht verkaufen….
die Bucht der Insel Proti mit Kloster

06.07.2023

Wir spazieren ziemlich stramm am Strand entlang zu dem Ort Gialova. Unterwegs kommen wir an vielen Sonnenanbetenden vorbei und auch an einem Camping- platz, der schöne Schattenplätze anbietet. Auch gibt es überall Möglichkeiten kleine Boote anzumieten. Abends ankert in der Nähe von uns noch eine mittelgroße Megayacht. Ich habe natürlich gegoogelt und herausge- funden, dass sie einem Multimillionär aus Bahrein gehört. Sie ist 42 m lang, Höchstgeschwindigkeit 16 kn und ist für 10 Gäste und 10 Crewmitglieder konzipiert. Ihr Wert beläuft sich angeblich auf 35 Millionen USD und die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf 10 % von diesem Wert. Übrigens ist sie mit 2 Dieselmotoren aus- gestattet, die ihr eine Reichweite von 4.500 sm erlauben. Dafür hat sie eine Tankkapazität von 63.000 l Diesel. Bei 2 Euro gerechnet - sind bei einmal tanken also 126.000 Euro weg. Na denn….!

07.07.2023

Mühsamer Aufstieg hoch zur Befestigungsanlage Palaiokastro aus dem 13. Jahrhundert. Sie liegt über Nestors Höhle. Der Blick von oben ent- schädigt aber die Mühen. Einerseits Blick aufs „offene Meer“, dann runter in die vom Meer her offene Bucht Voidokoilia mit halb- kreisförmigen Sandstrand. Mit etwas Abstand dann die Lagune von Gialova, in der Salz gewonnen wird, der Blick auf die Bucht in der wir liegen und dann wiederum ein superschöner kleiner Sand- strand an der seichten Durch- fahrt zwischen den Felsen dem Sykia-Pass. Das Wasser ist hier überall überraschend kalt und hat durch den Wind eine ziem- liche Strömung. Man kann nicht ums Boot herum schwimmen - so stark ist die Strömung. Wir sind danach also froh, unser Boot noch vor Anker zu sehen und das Dinghi ist auch noch am Strand. Also fahren wir zurück zum Boot und nehmen dann schnell ein sehr erfrischendes Bad. Danach gibts - Greek Salad ;-) Übrigens auf dem Rückweg hält ein Auto neben uns an. Die Fahrerin fragt, ob sie uns ein Stückchen mitnehmen kann!!

08.07.2023

Der Wind ist gegen gestern noch stärker geworden. Wir haben Böen von über 25 kn. Deshalb wollen wir das Boot nicht allein am Anker hängen lassen. Es ist sogar so, dass es uns eher im beschatteten Cockpit fröstelt in unseren kurzen Sachen. Es macht also nichts, wenn wir heute ein paar Bürodinge erledigen. Die Zeit dazu haben wir heute. Auch unsere eifrigen neuen Freunde, die immer zu Fuß unterwegs sein wollen, gehen heute nicht von Bord. Wenn alles so läuft wie geplant, werden wir morgen im oder vor einem Hafen von Pylos liegen und Pylos besichtigen.

09.07.2023

Wir machen im Hafen vom Ort Pylos fest und erkunden den Ort zu Fuß. Der Schatten der hohen Bäume macht darunter ein tolles Klima. Da kann man es gut aushalten. Wir erlaufen die alte Befestigungs- anlage und entdecken dort auch eine ehemalige Moschee.
An dem Platz in der Ortsmitte unter alten Bäumen essen wir. Morgen wollen wir weiter nach Methoni.
…und haben einen tollen Blick in die Bucht, in der wir gestern noch geankert haben.

10.07.2023

Wir müssen also in Pylos Morgens noch schnell ins Büro zur Hafenpolizei. Es hat sich schon eine kleine Schlange gebildet. Vor mir ist der Eigner/Skipper von dem Boot, das neben uns liegt, dran. Er und seine Familie kommen aus Russland und haben schon mehrere Jahre ihr Boot in Prevezza über Winter liegen. Er muss viele Fragen und Formulare ausfüllen, doch dann darf er wieder gehen und hat die Erlaubnis zum Auslaufen. Er hat eine Bavaria in unserer Größe. Bei mir ging der Check etwas schneller. Aber auch bei mir wird alles hinterfragt, Formulare wer- den ausgefüllt und ich muss noch eine einmalige Gebühr in Höhe von 15 Euro bezahlen für die Einreise von Italien nach Griechenland…. Danach erledige ich noch einen kleinen Einkauf im Supermarkt und dann legen wir ab.
Auf dem Boot wird es durch den Fahrtwind gleich angenehmer. Beim Auslaufen sehen wir diese große Motoryacht, die sich in die Bucht von Pylos vor Anker verziehen wird. Als wir dann weiter unterwegs Richtung Methoni fahren (es hat 2 kn Wind auf der Nase) kommt uns eine noch viel größere Motoryacht entgegen. Es ist die „Lady Moura“, die jetzt einem mexikanischem Milliardär gehört. Seine Unternehmensgruppe ist im Bereich Telekommunikation, Medien, Finanzdienst- leistungen tätig. Er hat sie für 125 Mio Dollar von dem saudischen Prinzen Nasser al-Raschid gekauft. Die Yacht hat 7 Decks und einen Hubschrauberlandeplatz. George Bush und Juan Carlos waren auf ihr schon zu Gast. Die Gigayacht verfügt über 72 Übernachtsmöglichkeiten für Crewmitglieder und für 26 Gäste!!! Man beachte das Verhältnis Crew/Gäste :-) Der Schriftzug „Lady Moura“ ist aus 24-Karat-Gold überzogen. Jeder Buchstabe allein hat schon einen Wert von 12.000 Euro. Ich fasse es nicht. Als wir noch in Spanien und Italien unterwegs waren, sind uns unterwegs aber viel mehr solche Megayachten begegnet und ja, es gibt auch Deutsche, die solche Boote haben. Also wir fahren weiter und ankern schließlich vor dem Ort Methoni. Es war nur ein kleiner Schlag. Kurz nach unserer Ankunft treffen auch unsere deutschen Freunde aus der Bucht von Pylos unabgesprochen aber erwartbar hier ein. Wir haben einen schönen Abend miteinander. Morgen werden wir uns trennen. Das eine Paar fährt zurück nach Preveza und das andere Paar sucht sich eine andere Stelle zum Arbeiten.

11.07.2023

Also die Festung ist den ganzen Tag verschlossen. Im Internet ist zu lesen, dass Dienstags Ruhetag ist. Na denn. Eine Hinweistafel am Eingang wäre auch nicht schlecht gewesen. Egal - wir essen also unsere Crepes (ein süßes und eins mit Schinken/Käse) und kaufen noch etwas Obst und Gemüse. Was uns wieder einmal auffällt, die Orte sind immer sehr sauber. Es wird immer gefegt, nirgends Hundekot (es gibt keinen streunenden Hunde) oder schlechte Gerüche. Die Restaurants putzen sich geradezu heraus mit schön gedeckten Tischen und bunten Holzstühlen. Die Kellner sind freundlich und sprechen uns ggf. auf ihre Speisekarte an, sind aber nie aufdringlich. Wir fahren mit dem Dinghi zurück zum Boot. Das muss man ja sagen, unser Dinghimotor läuft immer an und tuckert uns sicher zum Ziel. Nur ist es eben nicht mehr zu 100 % dicht, so dass wir es alle 3 Tage nachpumpen müssen. Echt ärgerlich. Von anderen Yachtis haben wir versichert bekom- men: das Leck findet ihr nie! Wie toll. Martin checkt schon mal, welche Eigenschaften unser künftiges Dinghi haben sollte. Er träumt von einer leichten Kielform im Boden, aber nicht aus festem Kunststoff.

12.07.2023

Wir haben also unseren Bürotag und hüpfen hin und wieder ins Wasser. Damit die Wassergänge noch sinnvoller werden, schaben wir mit einem Kunststoff- schaber den Algenbewuchs vom Unterwasserschiff ab. Der Bewuchs sieht aus wie ein grünes Frotteehandtuch. Klar, verlangsamt diese Oberfläche unsere Ge- schwindigkeit. Wir sind also motiviert und schaben. Das Grünzeug löst sich mit dem Schaber eigentlich gut ab. Ganze Fetzen schwimmen weg. Da können wir ge- spannt sein, ob wir beim Auslaufen einen Unterschied im Erreichen der Geschwindigket feststellen können. Zur nächsten Saison wird das Unterwasserschiff jedenfalls mit dem Hochdruckreiniger gesäubert und anschließend wird es einen neuen Antifoulinganstrich erhalten. Der ist selbstpolierend, d. h. in der Strö- mung löst sich immer ein bisschen davon ab, so dass mind. für eine Saison kein Algenbewuchs, der sich dann auch hält, stattfinden kann. Das letzte Antifouling hat unser Boot im April letzten Jahres erhalten und es war bis jetzt nahezu durchgehend im Wasser. Da können wir nicht mosern;-)

13.07.2023

Wir machen unseren Bürokram und wenn wir ins Wasser gehen, schabt Martin tauchend noch unterm Rumpf immer wieder ein bisschen von dem Belag ab. Die Festungsanlage scheint geöffnet zu sein, jedoch wollen wir bei den Windverhältnissen unser Boot nicht allein am Anker hängen lassen. Das ist das Problem, das viele Eigner haben. Letztlich werden wir aber auch immer wieder bestätigt. Ein deutsches Boot ankert sehr nahe, schräg vor uns. Danach gucken sich die Leute um - ich glaube, sie waren mit dem Platz auch nicht vollends zufrieden. Wir bitten sie jedenfalls, zu verlegen und sind froh, dass unser Anker nach dem Manöver immer noch fest im Sand zu stecken scheint.

14.07.2023

Die alte Festung aus der Zeit von vor 15oo. Wirklich imposant. Vor der Festung ist ein Riff. Die war bestimmt nicht einfach einzunehmen.
Auf dem Rückweg zu unserem Dinghi:-)
Abends hat die „Sunday“ noch vor unserem Ankerfeld den Anker fallen lassen. Ihr Wert liegt bei 40 Mio. USD. Sie ist 59 m lang und bietet immerhin Platz für 12 Gäste und 15 Crewmitglieder. Sie gehört einem Griechen.

15.07.2023

Wir verlassen gleich Morgens unseren Ankerplatz und bewegen uns weiter Richtung Kalamata. Unterwegs begutachten wir noch 2 weitere Ankerplätze hinter einer Insel, die aber bei den gegebenen Windverhältnissen nicht in Frage kommen. Wir ankern also letztlich vor Phoinikounta. Wir haben uns also auf Kalamata nur 12 sm weiter zu bewegt.
Phoninikounta ist ein sehr netter Ort, wo man sicher gut ein paar Tage Urlaub verbringen kann. Er ist schön angelegt, natürlich alles sauber und ansprechend. Bei dem Haus fehlt offensichtlich noch die Tür, des- halb hat man sich wohl mit einem Bettenlattenrost beholfen;-))
Der Tanker im Hintergrund war schon bei unserem Eintreffen dort oder in der Nähe. Er scheint nicht oder nur wenig geladen zu haben und ist nicht vor Anker. Dafür läuft sein Motor und er verpestet die Luft. Die schwarze Rauchwolke kann man schon von Weiten sehen.

16.07.2023

Mit dem Dinghi fahren wir zum Supermarkt. Allerdings ohne Motor. Den habe ich zwar zum Anspringen überreden können, aber der Gang kuppelt nicht ein. Er ist quasi nur noch im Leerlaufmodus. So ein Ärger. Wir sind ja bald in Kalamata. Dort werden sie den Motor mal auseinandernehmen müssen, die Reparatur und die damit verbunden Kosten checken, Wartung ggf. durchführen oder aber wir benötigen einen neuen Aussenborder. Mal schauen…. Auch das Dinghi selbst ist ja auch eine Baustelle, nachdem wir es alle 3 Tage nachpumpen müssen. Abends sehr spät kommt noch ein relativ kleines Segelboot angefahren und fährt durch das ganze Ankerfeld, um ganz nah am Strand zu ankern. Die Badegäste werden sich morgen freuen…. Wir jedenfalls haben einen schönen Abend an Bord. Von einer Taverne erhalten wir das Livekonzert eines Saxophonisten, der diverse Musikstücke begleitet.

17.07.2023

Wir werden am Sonntag Nachmittag in Kalamata eintreffen - so war es ja schon vor langer Zeit geplant. Mit Kalamata Office bin ich in Kontakt. Die wissen also, dass wir jetzt tatsächlich kommen werden und uns einen sicheren Liegeplatz für die kommenden 2 Monate wünschen. Wir werden ja nicht an Bord sein. Wir wissen aus der Hafenbeschreibung, dass es Pontons gibt, die je nach Windrichtung ordentlich Schwell ausgesetzt sind. Das wollen wir unserem Boot nicht antun. Unseren Rückflug haben wir auf Mittwoch gebucht, sodass wir noch 2 volle Tage auf dem Boot am Steg verbringen können. Einerseits können wir das Boot dann gut festmachen und beobachten, ob alles passt und andererseits verlassen wir ja das Boot und wollen/müssen es ja einigermaßen ordentlich hinter- lassen. Es dürfen keine offfenen Lebensmittel an Bord bleiben. Mehl, Hülsenfrüchte müssen alle in verschlossene Plastikcontainer gestaut werden und klar frische Lebensmittel aufgebraucht….. Und dann habe ich ja noch jede Menge Wäsche, die sich angesammelt hat. Die muss alle durch die Waschmaschine und noch rechtzeitig trocken werden.

18.07.2023

Wir sind froh, dass wir jederzeit ins Wasser springen können. Wir haben zwar Wind, aber der ist gar nicht erfrischend. Wir baden häufig. Das Boot schwojt ziemlich stark im heißen Wind. Martin verliert ein Handtuch. Es sinkt unmittelbar im Meerwasser ab. Wenn es ruhiger wird, will er versuchen es zu bergen. Das kappt dann auch tatsächlich. Er kommt bis auf den Boden von 5 m und kann das Handtuch greifen. Ich freue mich über diese Aktion. Gegen Abend als der Wind sich abgekühlt hat und von der „richtigen“ Seite kommt, besucht uns ein Ehepaar auf ihrem Dinghi von einem Catamaran kommend. Sie fragen uns, ob wir wissen, wo es hier eine Waschmaschine gibt. Ich habe ja auch dringenden Waschbedarf und gebe als Idee an, dass man im Hotel oder Restaurant fragen könnte, ob man waschen darf und halt dafür etwas bezahlt. Waschsalons sind hier jedenfalls Fehlanzeige. Der nächte ist in Kalamata. Da werde ich die Maschinen erstmal laufen lassen müssen. Wir planen je nach Wetter und Temperatur möglichst spät erst am Sonntag im Hafen anzukommen, da es uns graut in der Hitze und womöglich im Windschatten an Bord sein zu müssen. Wenigstens würde die Wäsche an der Reling schnell trocknen können. Ausserdem beschließen wir, wie unser künftiges Dinghi aussehen soll. Wir wollen das Alte ersetzen, ohne noch Zeit oder Geld in die Lecksuche einzubringen. Das Dinghi war von Anfang an eine Billigversion. Was uns nie gestört hat, aber in dieser Saison ist uns klar geworden, dass wir von einem Upgrade profitieren könnten. Unseres hat keinen hohen Rand und der Boden hat nur ein paar Holzlatten, was es einerseits gut zum Lagern macht. Wir werden aber bei den kleinsten Wellen von überkommenden Wellen nass. Das ist oftmals nicht schlimm, aber ärgert mit der Zeit, weil man am Besten nur in Badehose Platz nehmen sollte. Des Weiteren schränken wir uns unnötigerweise so mit dem Dinghi ein. Viele andere gehen in einer Bucht vor Anker und machen mit ihrem Dinghi größere Fahrten in einen Ort oder Höhle usw. Und wir trauen uns das mit unsererm „Billigset“ nicht. Das ist doch eigentlich schade und am falschen Platz ge- spart….. Es gibt also immer was zum Investieren:-) Na denn. Wir sitzen Abends noch lange an Bord, betrachten die Lichter vom Land und Lauschen den Stimmen und Klängen. Wir philosophieren über unsere Zukunft mit Boot und wielange wir das wohl so praktizieren können/wollen., wohin wir segeln könnten usw…. Die Leinen und der Boden unseres Dinghis sind total vom Salz verkrustet.

19.07.2023

Morgens um 9 Uhr kommen schon die ersten um einen guten Ankerplatz zu erwischen. Das ist hier in der Region eigentlich gar nicht nötig. Es gibt hier viel Platz und wenig Boote. Also alles stressfrei hier. Um 13 Uhr holen wir unseren Anker hoch und segeln entsprannt der Küste entlang nach Koroni. Unsere Logge zeigt zeitweise mehr als 8 kn Fahrt an. Da lacht das Seglerherz:-)) Vor Koroni hat man 2 Möglichkeiten zu ankern. Der erste Platz ist sozusagen vor einem Strand und die andere Möglichkeit ist ums Eck. Dort liegt man mehr oder weniger vor allen (>10) Restaurants. Da diese Stelle für die gegenwärtigen Winde eher besser geeignet ist, wählen wir die Option mit den vielen Restaurants. Wir springen ins Wasser, um uns zu erfrischen. Leider ist das Wasser nicht kalt genug. Es ist überraschenderweise sehr warm! Martins Uhr sagt 30 Grad Wassertemperatur??! Auch wenn das nicht stimmen sollte - es ist nicht erfrischend. Abends gehen wir dort in eines der Restaurants essen. Wir, besser gesagt Martin, müssen rudern - denn unser Motor kuppelt ja nicht mehr ein. Es hat relataiv viel Touristen hier. Wir essen gut und (zu) üppig. Als wir danach wieder an Bord kommen, ist es immer noch sehr warm und im Boot selbst ist es auch warm - zu warm. Wir sitzen noch lange draußen bis wir endlich ins Bett gehen. Doch ich finde keinen Schlaf. Ich schwitze liegend ohne Bekleidung. Also stehe ich auf und Dusche mich an der Aussendusche nochmals ab. Als ich dann wieder im Bett liege klappt es mit dem Schlafen. Vermutlich kommen hier alle möglichen Faktoren zusammen. Erstens kein Wind, zweitens sowieso sehr heisser Tag, drittens unser Bootsmotor wurde beim Ankermanöver genutzt und gibt auch Abwärme ab und letztlich ist das Meerwasser hier aus welchen Gründen auch immer einfach wärmer als woanders. Im Zweifel wärmt also das Wasser unser Boot noch unnötigerweise auf.
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20.07.2023

Wir blistern fröhlich bis wir unterwegs irgandwann den Blister bergen müssen. Wir haben Flaute. Uns ist es schrecklich heiss. Mir wird zwischendurch sogar schwindlig, nachdem ich auf dem Vordeck die Winsch am Mast ein paar Mal betätigen musste. Ich weiss nicht, ob die Barfussroute und ich zueinander passen:-((
Aber dann frischt der Wind auf. Alles ist vergessen. Wir rauschen glücklich nach Petalidi. Das Wasser ist erfrischend und die Aussichten sind mehr als gut. Morgen ist Markttag in Petalidi und da werden wir sicher hingehen.

21.07.2023

Morgens schon läuft der Catamaran mit dem deutschen Paar hier ein, welches uns nach Waschmöglichkeiten gefragt hatte. Wir grüßen uns auf die Distanz zu und tatsächlich, als wir mit unserem Dinghi Richtung Markt rudern, fahren die beiden auch gerade los. Natürlich nehmen sie uns ins Schlepptau und so über- stehen wir die Fahrt ohne große Schweissausbrüche. Allerdings ist meine Hose nass geworden, da ich mich nicht schnell genug ins Innere vom Dinghi gesetzt habe. So ergibt es sich, dass ich als erstes eine leichte, weite, kurze Hose kaufe. Wie schön. Nach so einer habe ich schon längere Zeit gesucht. Na bitte - geht doch! Wir erstehen Fisch, Gemüse und Obst und Baklava:-)) Die Aussichten auf ein gutes Abendessen sind sehr gut. Nach dem Abendessen sind wir auf ein Glas Wein und zum Plaudern auf den Catamaran eingeladen. Die beiden sind schon viel herumgekommen und haben sich in Crotone eine Schleppangelaus- rüstung, die an der Reling fest montiert ist, zugelegt. Ich höre begeistert zu, wie gut es damit funktioniert.

22.07.2023

Es ist ein sehr heisser Tag auf dem Boot. Wir sind froh, dass wir regelmäßig ins Wasser springen können und so ein bisschen Kühlung abbekommen. Die Carolin gesellt sich auch wieder zu uns. Soviel zum Thema Blase;-) Nachmittags kommt unser Catamaran Freund und zeigt uns nochmals welche Angelschnüre er verwendet. Außerdem war er kurz vorher bei der Carolin zu Gast und hat mit dem Paar dort schon vereinbart, dass es mit uns allen zusammen Essen gehen wird. Das Paar wird uns auch abholen. Wie praktisch;-) Wir verbringen also einen netten Abend im Restaurant. Der Ausklang findet auf der Carolin statt. Sehr witzige Anekdoten, die wir hier zu hören bekommen. Der Mann ist am Bodensee aufgewachsen und hat in seinem Leben schon viel mit/auf Booten erlebt….. Auch war er mal eine gewisse Zeit Skipper auf einer >70 ft langen Swan, die einem Verleger gehört hat. Die Carolin selbst ist ein tolles Schiff komplett aus Holz - in der Türkei hergestellt. Es hat quasi einen eigenen Keller, in dem wie üblich allerhand gelagert werden kann. Auch ist es dort vergleichsweise kühl, so dass man die ganz heißen Tage alternativ dort verbringen kann. Ja - also das Platzangebot ist untopbar. Als wir Abends spät wieder auf unserer „Amigo del Mar“ sind, haben wir große Mühe, einschlafen zu können. Es ist einfach heiss. Im Boot kommt zu wenig Durchzug rein und draußen sind ein paar wilde Mücken.

23.07.2023

Wir holen also unseren Anker relativ früh für unsere Verhältnisse hoch und steuern Kalamata an. Natürlich nicht ohne uns vorher auf Distanz von unseren neuen Freunden durch fröhliches Winken zu verabschieden. Wir ahnen noch nicht, dass wir auf den heissten Ort von ganz Griechenland zusteuern. Wir haben in der Marina auf dem Boot im Schatten einen Wert von 37 Grad. Im Büro und im Waschsalon ein Tag später sagen sie mir, dass es in der Sonne wohl 50 Grad im Ort hatte und im Schatten 45 %. Es ist die heisseste Temperatur die hier in Griechenland jemals gemessen wurde. Der Wind ist so heiss, dass sogar die Speichen unseres Steuerrades, welches den ganzen Tag im Schatten ist, heiss beim Anfassen sind. Die Edelstahlsachen, die in der Sonne sind, können gar nicht angefasst werden. Man verbrennt sich richtig. Wir kochen uns Abends Nudeln mit Gemüse auf dem Induktionsfeld eines Zweiplattengerätes, um nicht noch mehr Hitze zu produzieren. Es wird uns aber Nachts nicht viel nützen. Im Boot ist es viel zu heiss und draußen letztllich auch. Ich liege lange in einem befeuchteten Tshirt im Cockpit und versuche Ruhe zu finden. Irgendwann dusche ich nochmals und schaffe es, noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Achja - bei der Ankunft in der Marina werden wir an Ponton F eingewiesen. Als wir dort liegen, frage ich den Marinero, ob dieser Ponton den „safe“ sei. Das versichert er mir. Mir kommt das aber doch komisch vor und checke nochmals auf Navily die Kritiken und was ich seit Monaten immer mal wieder wenn ich mit der Marina in Kontakt war, gebeten habe. Wir sind am falschen Ponton. Ich bitte über Funk um einen Check und die Verlegung an eine andere Stelle, die dem Schwell aus Süd nicht so ausgesetzt ist. Der Marinero kommt und versichert mir wieder, dass der zugewiesene Platz safe sei. Ich akzeptiere das nicht - denn schließlich wollen wir für 2 Monate unser Boot hier liegen lassen…. Also klärt der Marinero mit dem Hafenmanager nochmals alles ab. Wir können uns morgen früh nach Ponton „H“ verlegen. Wir sind damit zufrieden, wohlwissend - dass man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte. Denn am nächsten Tag wird uns erklärt, dass es keine freien Plätze wie gewünscht gibt…..

24.07.2023

Ich gehe Morgens ins Büro und bezahle hier unseren Aufenthalt im Voraus bis Ende September und frage noch nach Transfermöglichkeiten zum Flughafen nach Athen. Ich erwähne nochmals, dass wir ja nachher umziehen werden, da wir derzeit noch am falschen Ponton liegen. Es scheint alles klar zu sein. Ich frage nach der Wartung unseres Suzuki Aussenborders. Der Hafenmanager organisiert, dass bis in einer Stunde ein Mechaniker kommen wird. Ich laufe zurück an Bord, um dann dem Marinero über Funk zu bitten, uns bei der Verlegung von „F“ zu „H“ zu helfen. Er kommt sogleich und teilt mit, dass der versprochene Platz an „H“ einem 10 jährigen Kunden „gehört“ und dass der keinesfalls zur Verfügung steht. Natürlich gibt es eine Diskussion. Letztlich bitten wir um Check im Büro. Als ich ins Büro eintrete, ist der Hafenmanager bereits mit dem Marinero in Diskussion. Mir wird mitgeteilt, dass man einfach voll ist. Ich sage, dass mir das ganz egal ist. Wir haben seit November letzten Jahres reserviert unter der Bedingung, dass es nicht „E“ oder „F“ ist. Ja - es tut ihnen sehr leid. Mir dann auch - ich teile mit, dass wir unsere Winterbuchung hiermit stornieren und dass sich Naviliy über solche wertvollen Informationen freut. Ich bin sicher, die bemitleiden insgeheim meinen Ehemann Martin wegen dieser Frau. Das ist mir letztlich aber ganz egal - ich bleibe freundlich und sehr bestimmt. Sie zeigen mir eine Liste, aus der erkenntlich ist, dass es mind. 2 Boote gibt, deren Kontrakt gestern ausgelaufen ist. Sie telefonieren die Leute an….. Das Ergebnis: angeblich ist morgen für uns ein Platz an Ponton „H“ frei. Ich bedanke mich überschwänglich. Man darf gespannt bleiben. Wenigstens verläuft mein Abenteuer im Waschsalon besser - aber auch ereignisreicher als ich dachte. Während ich auf die Wäsche warte, kommt eine dem Aussehen nach zu Urteilen über 50 Jährige Mutter mit 8 (?) jähriger Tochter herein. Es stellt sich bald heraus, dass sie Deutsche sind. Die Frau scheint Kettenraucherin zu sein, doch dass ist noch nicht das Schlimmste. Sie erzählt mir, dass sie bereits seit April in Griechenland sind, um aus der „Scheiße“ aus Deutschland zu entkommen. Ich frage, ob sie denn nach ihrer Aus- zeit dann wieder dorthin wollen?! Nein - eher nicht. Sie gehen jetzt dann nach Rumänien. Die Kinder wären ja ganz arm in Deutsch- land. Erst durch Corona (keine Schule, überfordertes System, Impfungen) und jetzt durch die vielen Ukrainer hier in Deutschland. Die Lehrer und das System sind am Anschlag. Die armen Kinder - man müsse jetzt zusammenstehen….. Ihre Tochter wurde während Corona letztlich von der Schule genommen und eigens von Privatlehrern in einem Restaurant morgens zusammen mit anderen Kin- dern beschult. Ich erwähne, dass unsere Kinder an einem staatlichen Gymnasium Abitur gemacht haben und wir auch nicht immer alles toll fanden…. Aber insg. funktioniert doch bei uns „Schule“ schon sehr gut. Sie meint, nur weil das vor 20 Jahren so war, muss das jetzt nicht mehr gültig sein. Sie käme aus der Gegend von München und da erhalten die Kinder in der 1. KLasse ein Tablet und am Elternabend wird dann über die Griffigkeit des Pens diskutiert. Ich muss zugeben, dieses Problem hatten wir damals nicht. Aber Schule soll sich ja auch weiterentwickeln und digitaler werden… Der Wasch- salonbesitzer kommt und es entsteht ein Smalltalk zu dritt. Allerdings rede ich dann doch schnell nicht mehr mit. Gibt es in Griechenland Reichsbürger? Die deutsche Mutter und der Grieche verstehen sich prächtig in englischer Sprache. Corona Pandemie war nur ein Test, um zu schauen, was man mit der Bevölkerung alles machen kann. Impfungen, Chips, Starlink, gemolkene KInder….. Ich fasse es nicht. Das Ergebnis: Impfungen werden im 21. Jahrhundert nicht mehr benötigt, denn wir sind alle gesund. - Und der wahre Feind ist der Amerikaner und nicht der Russe. Na denn. Ich notiere mir ein paar Stichworte in mein Handy und fahre fassungslos zurück zum Boot. Wie wäre es denn, eine Art Doku- mentation im TV zu zeigen, die all diese Punkte als Fakt aufnimmt und die Geschichte so weiterspinnt, wie diese „Extremen“ sie vermeintlich „besser“ machen würden. Den beiden war klar, dass es eine Überbevölkerung der Erde gibt und waren trotzdem der Meinung, dass es andere Wege zur Resourcenschonung gibt. Also z. B. keine Wärmedämmung mehr an den Häusern, das wäre nur um die Leute und das Land kaputt zu machen?!! Ich sags ja immer - wenn ich keine Waschsalons mehr benutzen müsste, weil ich eine eigene Waschmaschine an Bord hätte, würde ich viel verpassen….;-) Gegen Abend noch machen wir mit unseren eScootern einen Ausflug in einen Kruschtladen und erstehen unter anderem einen kleinen Ventilator mit USB- Anschluss. Da er nur knappe 4 Euro kostet, sind wir uns nicht sicher, wielange er uns Luft zuwinden wird. Aber ein Versuch ist es ja wert. Der Laden ist allein deshalb schon spitze, weil er klimatisiert ist. Wir nehmen uns gerne sehr ausführlich für das Sortiment Zeit.

25.07.2023

Nachdem wir schon früh Morgens mehr oder weniger gut erholt von der Nacht schon unsere Reisetasche gepackt haben und die Vorräte gecheckt und ggf. umsortiert, machen wir uns Frühstück. Es ist wirklich so, dass der Geist und der Körper total verlangsamt. Ab halb 10 Uhr Morgens kann man eigentlich nichts oder nicht mehr viel machen. Man hängt im Schatten im Cockpit herum oder geht an den Strand neben der Marina zum Baden. Doch sogar das ist uns zuviel Aufwand. Lediglich in den Laden, in dem wir gestern noch den Miniventilator gekauft haben, suche ich mit dem Scooter nochmals auf. Ich kaufe nochmals den gleichen, weil er von der Größe perfekt bei uns passt. Es ist das Ausstellungsstück. Das haben wir uns nun also gesichert als Ersatz. Als ich vom Einkauf wieder zurück bin sagt Martin, dass sich was am Steg „H“ tut und wir vielleicht wirklich dort noch Platz finden. Tatsächlich wird ein Boot weggeschleppt und die Lücke nicht mehr aufgefüllt. Ich gehe ins Büro und lasse mir unsere Bordkarten ausdrucken und frage nach. Der Manager teilt mit, dass wir wechseln dürfen. Ich strahle und bedanke mich sichtlich ergriffen. Ich füge erklärend hinzu, dass es mit einem Boot ähnlich wie mit einem Baby ist. Sie scheinen Ver- ständnis zu haben. Ich mache mich wieder strahlend zu Martin auf den Weg und beteuere im Office nochmals meine Dankbarkeit hinsichtlich des Aufwands, den sie betrieben haben. Also verlegen wir unser Boot um ca. 11 Uhr von einem Steg zum anderen bei Windstille. Normalerweise freut man sich über Wind- stille beim Anlegen. Uns tropft der Schweiß nicht nur von der Stirn. Unsere Haut ist nass. Wir legen an und werden erst gegen Abend noch Zusatzleinen aus- bringen. Jetzt ist es zu heiß. Um 19 Uhr wird das Boot ordentlich befestigt, so dass es auch bei Wind und Welle unbeschadet am Platz überstehen sollte. Wir können das nur machen, weil wir unsere Badehosen anhaben mit einem T-shirt darüber, welches wir ständig unter der Aussendusche nass machen. So ent- steht Verdunstungskälte. Und ja - soviel kann gar nicht verdunsten, dass wir frieren könnten. Die Solarpanells auf dem Birmini montieren wir sicherheitshal- ber ab, aus dem Dinghi und den SUB wird die Luft abgelassen und verstaut, Fender nochmals optimal ausgerichtet und und und…. Danach gehen wir in ein Restaurant direkt am Hafen. Dort fällt, nachdem wir schon gegessen haben, eine Reisegruppe aus einem Bus ein. Es gibt Häppchen für alle und ein Empfangscocktail. Dann erfolgt schon die kurze Aufführung der griechischen Trachtengruppe. Ich weiss gar nicht, wie die in ihren Kostümen überhaupt tanzen konnen. Wir schwitzen allein schon durch unsere Anwesenheit.

26.07.2023

Ein letzter Blick zurück zum Boot - noch ein Foto - und dann schnell ins wartende Taxi. Am Flughafen hat es um halb 12 Uhr schon wieder 37 Grad. Wir wol- len nur noch ins Gebäude. Da unser Flug erst kurz vor 16 Uhr startet, haben wir jetzt ausreichend Zeit um das Gepäck aufzugeben, zu essen usw. Uns ist alles recht. Hauptsache keine Hitze mehr. Trotz der wenigen letzten ganz heißen Tage freuen wir uns schon jetzt wieder auf unsere Rückkehr Ende September. Statt zu Hause, genießen wir unseren „Alltag“ auf dem Segelboot in Urlaubsatmosphäre. Wir haben immer viel Spaß am Segeln und es ist auch immer schön, Abends irgendwo anzukommen. Wir werden uns ein neues Dinghi, den Boden in V-Form, beschaffen, damit wir uns künftig besser vom Boot wegbewegen können. Den Aussenborder haben wir zur Wartung und Reparatur gegeben. Zwischenzeitlich wissen wir, dass er für wenig Geld wieder voll einsatzfähig sein wird. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf unseren Freund des Meeres. Das ist doch schön. Dann haben wir doch alles richtig gemacht. Fortsetzung folgt also Ende September :-) hier klicken >>>>>>>>>>>>>