Wiederanreise 13.09.2025
13.09.2025
Der Taxifahrer holt uns gutgelaunt ab. Er sagt, die Aussentemperaturanzeige am Flughafen Samos war letztes Jahr häufig bei 47 Grad. Dieses
Jahr hätte sie maximal nur 44 Grad angezeigt, wenn er dort war.
Unsere israelischen Freunde treffen gleich nach uns mit dem Boot aus Karlovasi ein. Wir verabreden uns zum Abendessen in eines der vielen
Restaurants am Platz. Danach spüle ich unser Schiff vom roten Saharasand ab und demontiere die Kuchenbude.
Gleich fühlen wir uns wieder daheim :-)
14.09.2025
Wir sind voller Tatendrang und ersetzen die schwergängige Großschot durch eine neue mitgebrachtet dünnere Leine. Die flutscht nur noch
so durch. Das soll auch so sein, denn wenn wir die Großschot loswerfen müssen, dann soll sie auch durch die Klampe rauschen….
Die Befestigung der Rollreffanlage des Vorsegels wird gelöst und die Fockleinen wieder angebracht. Wir sind eigentlich klar zum Auslaufen :-)
Nachmittags bekommen wir Besuch von Segelfreunden, die vor unserer Marina vor Anker liegen.
Die zwei sind seit Mai den Sommer von Euböa nach Samos unterwegs gewesen und werden jetzt
die Rückreise nach Euböa antreten.
Wir gehen zu sechst zusammen mit unseren
israelischen Freunden aus.
15.09.2025
Wir haben bis zu 60 kn Wind - Meltemi aus Nord und
ziemlich kalt in der Nacht.
Martin ist mental wieder im Arbeitsmodus angekommen
und ersetzt die verrostete Blende an dem Halter der
Anlasserleine.
Ich organsiere Krantermin, die Wartung an unserem
Yanmar und den Start der Arbeiten an unserem
Unterwasserschiff.
16.09.2025
Da unsere Holzpanelle teilweise nasse Flecken aufweisen, seit ich das Boot abgespült habe, nehme ich mir das
Phänomen genauer unter die Lupe. An einigen Fugen ist das Fugenmaterial weich bzw. nahezu flüssig geworden, sodass
Wasser zwischen die Fugen zu laufen scheint.
Da wir noch Fugenmittel an Bord haben, kratze ich dieses Mal die Fugen frei. Es ist eine echte Drecksarbeit, die bisher
Martin immer übernommen hat. Abends fällt mir das Stehen in aufrechter Position richtig schwer.
17.09.2025
Die Fugen wollen gar nicht trocknen.
Außerdem finde ich immer neue Stellen.
Der Meltemi bläst aber so stark, dass
wir hier unbesorgt im Hafen den
Arbeiten nachgehen können.
Dann fällt das Segeln eben bis zur
Auswasserung in diesem Jahr aus.
18.09.2025
Der Meltemi gibt weiterhin sein Bestes. Im Boot wird es Nachts schon ganz schön frisch. Wenn wir nicht sowieso bald aufs
Trockendock gehen würden (und wir ins Hotel), würde ich jetzt unsere dicken Bettdecken raussuchen.
Wir erhalten gerade die Info, dass der Wartungstechniker für unseren Yanmar morgen kommen wird, da steht er auch schon unverhofft
da. Uns soll es recht sein. Ich höre mit den Fugen auf und helfe beim Hin- und Hertragen der diversen Utensilien.
Vorallem achte ich darauf, dass das Altöl schnell von Bord kommt, bevor es umkippt und ausläuft. Der Techniker zeigt Martin wie der
Anlasser ggf. ausgetauscht werden kann, wenn es denn nötig wäre. Wir wollen uns nämlich einen als Ersatz an Bord legen. Reine
Vorsichtsmaßnahme! Bisher läuft unser Maschinchen wie ein Örgelchen immer prompt an. Wir wissen aber von einem anderen Paar,
das aus einer Bucht nicht mehr alleine ausfahren konnte.
Danach kommt auch gleich der LKW Fahrer mit dem Diesel. Wir erhalten 80 l. Den Fahrer schicke ich dann gleich noch 3 Boote weiter.
Und Ruth bringt unsere gewartete Rettungsinsel von der Werft in Karlovasi mit. Sie war mit dem Mietwagen unterwegs und hat sie sich
aushändigen lassen. Wie schön. Jetzt sind wir also fast wieder auslaufbereit. Verrückt manchmal - entweder läuft nichts oder fast nichts
und dann kommt wieder alles auf einmal zusammen.
Nur die Fugen müssen noch abtrocknen und abgedichtet werden.
Und ja - wir haben nun den Termin für das Auskranen. Es ist schon Montag, also in wenigen Tagen. Das hatten wir gehofft.
Dann können die Unterwasserschiffsarbeiten noch bei gutem und warmen Wetter ausgeführt und abgeschlossen werden.
Dann sind wir nächstes Jahr im Frühjahr wieder auslaufbereit.
19.09.2025
Hans - ein deutscher Stegnachbar, hat Geburtstag und wir singen ihm ein Ständchen. Unsere israelischen Freunde hatten die
Idee. Sie haben eine Gitarre dabei und so singen wir zu viert Happy Birthday. Danach hören wir noch 2 Lieder mit hebräischen
Text. Sehr melodisch jedenfalls.
Ich beäuge immer wieder kritisch unsere Fugen und finde jedes Mal noch mehr weiche Stellen. Vermutlichlich müssen wir
konsequenter Weise, alle mal durchgehend ersetzen statt solche Flickarbeiten auszuführen.
Martin bereitet sich für den Umbau unseres technischen Equipments vor. Montag gehts aufs Trockendock. Da liegt allerhand
Arbeit vor uns.
Abends fahren wir mit unseren israelischen Freunden spontan nach Pythagorio. Im Seglerladen fragen wir nach zusätzlichem
Fugenmaterial. Das muss aber vorbestellt werden. Immerhin erstehen wir 2Komponentenkleber. Unserer an Bord war fest
geworden.
20.09.2025
Jetzt sitzt Martin an den Fugen und schleift sie innen ab und reinigt sie noch mit Alkohl. Das Fugenmaterial soll gut darin
kleben….
Ich starte eine Waschmaschine. Als ich ausräumen will, zeigt die Anzeige H2O. Es gibt so wie es aussieht kein Wasser hier
in der Marina. Das kann ja heiter werden - bis die fertig gewaschen hat!
Am Nachmittag ist es dann endlich soweit: Wäsche hängt an der Reling und parallel verfugen wir das Teakdeck. Martin zieht die
Fugen mit der Kartuschenpresse und ich fahre mit dem Spachtel nach und ziehe dann die Klebestreifen von den Holzrändern weg.
Jetzt bloß nicht mehr darüber versehentlich laufen!!!!
Gegen Abend legt ein großer Katamaran mit einer australischen Familie mit 4 kleinen Kindern an. Wir sind beeindruckt, wie sicher
die Kinder sich an Bord und am Steg bewegen.
Abends gehen wir auf eine Halberg Rassy, die einem schweizer Ehepaar gehört. Sie kommen aus Luzern. Das Boot ist unserer
Sunbeam sehr ähnlich. Aber es ist etwas länger und so haben sie problemlos eine Waschmaschine einbauen können. Dazu sind
wir immer noch ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits wäre es einfach praktisch, nicht auf Waschsalons angewiesen zu
sein und andererseits macht man in den Waschsalons oder im Hafen doch immer wieder interessante oder witzige Bekanntschaften.
21.09.2025
In unsere Marina kommt Bewegung.
Es hat weniger Wind und so leert sich der Hafen und später kommen wieder neue Segelboote rein.
Auch der Katamaran mit der australischen Familie legt wieder ab.
Unsere Fugen sind über die Nacht fester geworden. Wir nehmen uns heute frei, d. h. ich mache mich
an unsere Homepage :-)
Wenn die Fugen komplett ausgehärtet sind, können die Oberfläche und die Ränder nochmals mit einem
Messer nachbearbeitet werden. Hauptsache sie sind jetzt dicht, bevor wir morgen nach Karlovasi
aufs Trockendock ziehen und Seewasser zwischen die Ritzen läuft.
Ich bin auf dem Weg zur Bäckerei und begegne dem alten Fischer, dessen Kinder ein Restaurant im Ort be-
treiben. Ich frage ihn nach den Fangquoten und erfahre, dass er in den letzten Jahren weniger Kalamare,
Octopusse und Tintenfische fängt. Octopusse werden übrigens deshalb an Wäscheleinen gehängt, damit sie
entwässern. Sie brauchen dann in der Pfanne oder auf dem Grill nicht so lange und schmecken deshalb anders.
Direkt nach dem Fangen werden sie mit einem Messer getötet, damit sie nicht selbst wieder von Bord laufen.
Im Hafen dann schlägt man sie zum Entwässern auf die Kante. Bei den Kalamaren muss man aufpassen, dass
man mit den Fingern nicht versehentlich an ihren Schnabel greift. Die können wohl ordentlich zubeißen, so dass
man sich sehr verletzen kann.
Am Abend kommen unsere israelischen Freunde noch auf ein Glas Wein zu uns.
Er bringt seine Gitarre mit und so hören wir ein Lied auf hebräisch, welches er für seine Kinder erdacht hat.
Es hat eine wunderschöne Melodie und handelt von einem kleinen Segelboot, das in See sticht.
Wir haben einen wunderschönen gemeinsamen letzten Abend mit besonderer Atmosphäre. Wahrscheinlich
werden wir uns im kommenden Jahr bei uns zu Hause treffen.
22.09.2025
<< Ausblicke (Hotel Meeresblick)
Orangenkuchen >>
Auslaufen in Ormos
hier ist die See noch ganz glatt
… und hier wird es schon welliger
…und hier hat es ordentlich Strömung
Wir genießen unseren letzten Schlag in diesem Jahr
Um 14 Uhr
ist die Segel-
saison
beendet.
23.09.2025
hier wird schon geschliffen
die elektrischen Umbaumaßnahmen starten
Unser Hotel liegt gleich in der Nähe der Werft. Wir haben zwar Blick
aufs Meer aber kein Frühstück dort.
Also fahren wir morgens gleich mit unseren Scootern zum Boot, um
unser Kefirmüsli einzunehmen. Dazu sitzen wir im Cockpit mit Blick
auf die Werft. Es ist fast so idyllisch wie im Wasser. Aber nur fast…..
Ich puhle die Rillen von dem Fugenmaterial frei. Diverses Material hat
sich ja unter den Klebestreifen verteilt. Aber ich habe Zeit…. Am Heck
ist auch noch eine Rille mit weissem Silikonmaterial, das ersetzt werden sollte.
Die Schleifarbeiten gehen voran. Es sind nur 2 Lagen eines alten Primers
oder Antifoulings (?) zu sehen. Wir lassen alles bis aufs Gelcoat abschleifen
und wollen die Basis wirklich von Grund auf neu aufbauen.
Das heißt 5 Lagen Epoxidprimer und danach noch 3 Lagen von dem neu-
artigen Antifouling F2. Alexander mißt den Feuchtigkeitsgehalt der Rumpfwand
an unterschiedlichen Orten. Unser Unterwasserschiff ist jedenfalls top in Schuss
und kann ohne weitere Trocknungszeiten gestrichen werden.
Martin beginnt mit den elektrischen Arbeiten. Im und auf dem Boot sieht es
sehr schnell unbewohnbar aus.
Wir wollen ja noch die Seeventile ersetzen lassen, so dass Chaos vor-
programmiert ist.
24.09.2025
Wir frühstücken diesmal in sehr feuchter Umgebung. Alles ist noch nass. Ich beobachte wie eine Katze die Leiter hoch zum Boot hochklettert.
Heute Abend werden wir einen Fender oben an die Leiter quer binden, damit es sich hier oben keine gemütlich macht bzw. alles markiert.
<< Blick in die Bugkabine Salon Blick in die Eignerkabine >>
Spätestens jetzt ist klar, warum wir ins Hotel gezogen sind.
Übrigens mit einer halbgefüllten blauen Ikeatasche:-))))
Sehr vornehm. Wir sind aber sicher nicht die Ersten, die so einziehen.
Die Fugen am Heck sind jetzt
auch bearbeitet.
Sie sehen zufriedenstellend
aus und sind vermutlich dicht.
Es gibt aber noch einige
feuchte Stellen.
Fava - so lecker :-)))
Abends fahren wir mit den Scootern ins
Akamatra. Es liegt ein bisschen am Hang.
25.09.2025
Überall wird parallel gearbeitet.
Nirgendwo kann man sich mehr
noch aufhalten.
Die Verkabelung im Cockpit muss
noch warten, bis die Geräte mon-
tiert sind.
Alle Seeventile sind jetzt demontiert.
Teilweise sehen sie noch recht
passabel aus. Wir wissen halt nicht,
ob sie jemals ersetzt wurden.
Immerhin ist unser Boot jetzt 21 Jahre
alt.
26.09.2025
Der neue Plotter hat immerhin schon Stromanschluss und zeigt auf seinem
Display etwas an. Wir können ein erstes Erfolgserlebnis verbuchen.
Auch werden die ersten neuen Seeventile von TruDesign eingeklebt.
Es tut sich langsam was.
HIer auf der Werft ist eigentlich ein Paradies für viele Männer.
Soviele tolle Geräte/Maschinenfahrzeuge gibt es hier :-)))
Hände waschen oder Geschirrspülen geht
auch gar nirgends mehr. Wir essen also in
einem Restaurant.
27.09.2025
Es ist Samstag und wir dürfen uns eine Hebebühne der Werft ausleihen. Das dicke Kabel der Radaranlage lässt sich nicht durch das Rohr
ziehen. Wir demontieren die Solarpanels, sodass wir die
Trägerstütze des Radargerätes umknicken können.
Dann lassen wir uns an der Rundung von dünn auf
dickes Rohr die Abdeckung wegflexen, so dass wir dort auf
die einzelnen Kabel Zugriff haben.
Wir schaffen es und das dicke Kabel und ein weiteres dünnes
haben verloren!!! Hurra!
Jetzt gilt es dünnere Kabel mit Stecker durchzuziehen….
Dies alles braucht ewig viel Zeit.
Am Abend ist dieser Punkt endlich abgearbeitet. Kabel sind
durch das Trägerrohr gezogen und nach innen geleitet.
Morgen können wir die Radaranlage montieren:-)
Wir sind müde und erleichtert.
Die Schleifarbeiten aussen am Schiff sind auch endlich zu Ende.
Abends spritze ich das ganze Bootsdeck ab. Jede Menge
schwarzer Schleifstaub spüle ich das Deck hinunter. Die See-
ventile sind jetzt auch alle eingebaut u n d dürfen benutzt
werden! Es geht voran.
28.09.2025
Blick aus Hotelzimmer
<< Richtung Werft
Richtung Ort >>
<<Blick Richtung Meer vom BootI/Trockendock
Wir können heute wieder auf dem Boot frühstücken, da wir wieder Seeventile haben.
Was bleibt, ist aber unser Riesendurcheinander an Bord.
Aktuell sehen wir aus unserer Perspektive 3 bewohnte Segelboote. Irgendwie schön,
dem Treiben der Segler darauf zuzuschauen. Auf einer Amel lebt ein älteres Ehepaar,
das sein Boot zum Einwassern vorbereitet. Segel werden montiert, Vorräte gefüllt…
Gegenüber von uns ein französisches Ehepaar, welches vor drei Tagen aus dem
Wasser gekommen ist. Sie waren in der Zeit schon extrem fleißig und bereiten alles
zum Überwintern vor. Schoten mit Frischwasser spülen, Fender, Schlauchboot und Kleider waschen, Motorwartung, Segel abschlagen….
Die Atmosphäre ist sehr schön. Fast könnte man vergessen, dass man auf dem Trockendock steht und nicht im Wasser liegt.
Aber wenn der Wind geht staubt es.
Wir montieren unser Radargerät und die demontierten Solarpanels wieder fest und ziehen die Kabel ins Boot rein soweit wie es geht. Leider fehlen 1,5 m Kabel,
um das Radargerät mit dem Plotter zu verbinden. Also müssen wir ein Zwischenstück noch in Deutschland nachbestellen und können so leider die Baustelle
nicht komplett abschließen.
29.09.2025
Morgens kündigt sich schon Regen an und tatsächlich regnet es von Mittag bis Abend durchgehend. Der erste Regen hier seit 4 Mo-
naten.
Wir freuen uns nur bedingt, denn eigentlich war der Plan, die ersten 3 Epoxidschichten am Unterwasserschiff aufbringen zu lassen.
Nunja, wir sind ja Segler und von daher geduldserprobt und so akzeptieren wir, was nicht zu ändern ist. Uns wird trotzdem nicht lang-
weilig, denn unsere Kabel der neuen Geräte müssen noch vom Heck bis in die Mitte des Bootes neu verlegt werden. Das klingt ein-
facher als gedacht. Es geht immer eng im Boot zu, so dass sowieso immer alles schwer zugänglich ist. Bis zum Abend ist aber alles bis
zum Bad wieder schön mit Kabelbindern verlegt, sodass wir immerhin unsere Eignerkabine wieder etwas aufräumen können.
Ich wische überall den entstanden Staub und Dreck weg, schraube im Bad das Oberlicht wieder ein und justiere die Tür in der Küche,
an der unter der Spüle der Mülleimer hängt. Martin räumt im Salon das Werkzeug zusammen, so dass wir dort auch wieder sitzen
können. Was für ein Luxus :-) Wie schön, dass es endlich im Boot wieder etwas gemütlicher wird.
Abends essen wir Nudeln und dicke Bohnen mit Tomatensauce. Mir geht es wieder deutlich besser. Ich hatte eine Woche lang Prob-
leme vermutlich mit der Leber. Ich hatte nach einer Muschelmahlzeit plötzlich Probleme und habe mir übers Internet eine passende
Diät verordnet, die nun Wirkung zu zeigen scheint.
30.09.2025
<<< Martin am Konfektionieren der
Kabel.
Hier gehts ans Eingemachte >>>
Wir sind guten Mutes. Langsam
geht es voran.
Das Wetter hält sich an die Prognose und so fahren wir bei Sonnenschein mit unseren
Scootern zum Boot. Wir sind zuversichtlich, dass morgen mit dem Streichen des Unter-
wasserschiffs begonnen werden kann. Ich räume unsere Schlafkabine weiter auf und fahre
zum Supermarkt, um uns für Abends was auf dem Boot zu besorgen. Da ich Abends noch die Aussenhaut speziell auch unterhalb der Seeventile abwaschen
will (Reiniger entfettend), soll aus den Seeventile vorsorglich auch kein Abwasser mehr laufen. Leider gibt es um 14 Uhr keine einfachen Snacks mehr zu kaufen,
denn auch in Griechenland werden solche Snacks wenn überhaupt in der Mittagspause gegessen. Ich kaufe uns also ein paar Eier, um uns ggf. ein einfaches
Pfannengericht zu „zaubern“, aber wir entscheiden dann doch, eins der Restaurants aufzusuchen.
01.10.2025
Wir fahren erwartungsfroh zum Boot, um zu hören, dass heute gestrichen wird.
So kommt es auch!
Um 14 Uhr haben wir 3 Lagen Epoxidprimer auf unserem Unterwasserschiff: grau/weiss/grau. Morgen soll es trocken bleiben, so dass
die nächsten beiden Schichten greifbar werden….
Da es sich um Zweikomponenten Primer handelt, riecht es relativ schnell und ungesund. Nicht umsonst tragen die beiden Maler die
volle persönliche Schutzausrüstung. Wir gehen zurück ins Hotel und Nachmittags auf ein Crepe nach Karlovasi Zentrum mit den
Scootern. Seit wir auf der Werft sind, sind wir wieder unglaublich froh, diese auf dem Boot mitzuführen.
02.10.2025
Wir bekommen die 4. und 5. Schicht Epoxid Primer. Endlich!!
Abends ist alles aufgetragen. Wir haben an Bord nur gefrühstückt und dabei einem 80jährigen zugeschaut, wie er sich in einen
Neoprenanzug auf seinem Boot windet, um anschließend die Segel und das Boot mit Frischwasser abzuspülen.
Wir verdrücken uns wieder ins Hotel. Ich ergänze unsere Homepage, die seit Tagen kein Update mehr erhalten hat.
Abends gehen wir in ein Restaurant. Während wir dort sind kommt ein asiatisches Paar dazu. Die Wirtin begrüßt die beiden
überschwänglich. Danach erfahren wir, dass die Asiaten mit einem Griechen verheiratet ist und der Wirtin das Wohnhaus vermietet.
Ihr Begleiter ist ihr Bruder, sie selbst ist 75 Jahre alt. Das haut uns schon ein bisschen um, denn wir schätzten sie auf max. 55 Jahre.
Die Wirtin ist ganz hin und weg und weiss, dass die Dame (Seoul/Südkorea) keinerlei Hautpflegemittel benutzt. Ups!!!
Dann erleben wir noch wie ein jünges Paar (wahrscheinlich Ende 20/Anfang 30) Platz nimmt. Die beiden bestellen sich Wein und
etwas zu essen. Danach bekommt sie ein Päckchen von ihm überreicht. Es ist eine Halskette darin, die natürlich angezogen wird.
Neben uns ist noch ein anderes älteres Ehepaar. Die Frau und die Wirtin tauschen sich vielsagende, verzückte Blicke aus.
Schließlich steht die ältere Frau auf und fragt, ob sie von den beiden mit deren Kamera eine Aufnahme machen soll. Ich glaube,
wir Alten waren noch verzückter als das Paar selbst :-)
Im und um den Hafen von Karlovasi finden derweil diverse militärische Manöver statt. Immer wieder hören wir nachts Helikopter
und Morgens machen Kriegsschiffe fest. Die Wirtin weiss, dass jedes Jahr um diese Zeit diverse Manöver gefahren werden. Alle
Einheiten, auch Helikopter und Taucher seien involviert.
03.10.2025
Martin zeichnet einen Schaltplan der installierten Instrumente im Cockpit und des Schaltpanel.
Ich fahre mit dem Scooter zum Einkaufen und besorge auch Lüsterklemmen. Die heißen auf griechisch
übrigens auch „Klemmen“ (zumindest phonetisch). Felix (andere Sunbeam) leihe ich eine Spule Nähfaden.
Er hat sich die gleiche Nähmaschine gekauft und will nun diverse Projekte auf seinem Boot angehen.
Abends essen wir eine Art griechische Frikadellen, die ich beim Metzger in Karlovasi beschafft habe.
Es ist unsere letzte Nacht im Hotel. Es schließt nun über den Winter und wir haben ja nun neue Seeventile
und der Epoxyprimer sollte ausreichend ausgedünstet sein.
04.10.2025
Wir hoffen auf morgen, dass wir umgebockt werden können, so dass die Stellen unter den Stützen auch noch die
5 Lagen des Epoxyprimers erhalten. Erst nach einer weiteren Wartezeit von mindestens 7 Tagen, kann dann der
Anstrich mit einem neuen Mittel - in unserem Antifouling von F2 begonnen werden.
Das Wetter ist allerdings ein bisschen verrückt. Seit wir streichen wollen, gibt es immer mal einzelne Regenschauer
an einzelnen Tagen. Wir brauchen aber trockenes Wetter! Und zwar beim Streichen und noch ein paar Stunden
danach….
Letztes Jahr im Oktober hat es gefühlt nie geregnet. Lediglich viel Wind hatten wir, der Abends sehr kalt wurde, sobald
die Sonne weg war.
05.10.25
Ich rüste das Boot wieder ab: Löse die Fockschot vom Vorsegel und sichere die Rollreffanlage. Über Winter soll sich
die Anlage nicht drehen und schon gar nicht soll sich das Segel öffnen und im Wind herumschlagen.
Auf der hinteren Winsch liegen bei Bedarf die Fock- und die Großschot. Da beide die gleiche Farbe (blau/weiss) haben und
sich nur im Durchmesser minimal unterscheiden, tausche ich Großschot und Unterliekstrecker aus. Den Unterliekstrecker
haben wir erst diese Saison ersetzt. Er ist dunkelblau und hat die gleiche Länge wie die Großschot. Deshalb sollte dies
eine ganz leichte Übung sein. Allerdings verklemmt sich die Feder in der Klemme, so dass die Klemme nicht mehr funktioniert.
Gemeinsam schaffen wir es,
die Feder zu lösen und wieder richtig
zu verspannen. Dafür müssen
wir die Klemme komplett aus-
einanderbauen und nach hoffentlich
erfolgreicher Arbeit, auch wieder
zusammenbauen.
Es klappt tatsächlich. Es ist aber
auch wirklich ein Geduldsspiel und
glücklicherweise bricht der Draht der
Feder nicht.
Nach der Aktion prüfen wir, ob
wir uns eine neue Klemme auf
Lager legen sollten. Sie kostet um
150 Euro. Konsequenterweise sollte man dann aber eigentlich gleich 2 kaufen, für die andere Seite auch.
Sollsituation
Istsituation
Puzzle
repariert :-)
06.10.25
Den ganzen Tag über werden Lagen Epoxyprimer
aufgetragen. Die Letzte vor 16 Uhr. Bald darauf
regnet es. Wieso werden wir eigentlich so vom
Wetter bei unseren Streicharbeiten ausgebremst?
Ich fahre zum Lebensmittelmarkt und mache einen
größeren Einkauf. Auf der Werft mache ich ein
Schwätzchen mit einer anderen Seglerin. Sie hat
Wäsche für die Waschmaschine gerichtet. Ich weiss zu
berichten, dass bereits eine Ladung von jemandem ge-
startet wurde und noch ein Sack davor steht.
Abends treffe ich sie wieder: als sie endlich an der Reihe
war, hat sie ein Eco Programm gestartet, welches ewig
gebraucht hat. Da es mittlerweile regnet, wird sie nun
die Wäsche im Regen aufhängen….
Abends essen wir Spaghetti mit Garnelen. Mmmh.
Doch vorher kratze ich die Fugen vor dem Niedergang von altem Silikon frei. Auch hier ist das
Fugenmaterial ganz weich geworden und lief aus der Fuge raus.
07.10.2025
In einem passenden Wetterfenster gehe ich von Bord und schaue nach den gestern gestrichenen Stellen Epoxyprimer.
Es sieht soweit in Ordnung aus. Eine kleine Stelle gibt es, wo ich finde dass es nicht optimal ist. Da aber vor dem
Auftragen von F2 die ganze Fläche nochmals abgeschliffen werden muss, spielt dies vermutlich keine Rolle.
Ich gehe noch kurz zur Toilette und bin leider zu spät, um noch rechtzeitig aufs Boot zu gelangen.
Ich muss sicher 10 Minuten warten, bis ein heftiger Gewitterschauer einigermaßen zu Ende ist. Ganze Bäche entstehen
auf dem Werftgelände und der Strom fällt auch aus.
Frühestens in 7 Tagen können wir mit dem Auftragen von F2 beginnen. Erst dann ist der Epoxyprimer einigermaßen
ausgedünstet. Hoffentlich wird das Wetter einigermaßen mitmachen. Wir brauchen mind. 2 aufeinanderfolgende regenfreie
Tage…. Die nächsten 3 Tage wird es immer mal wieder regnen. :-(
08.10.2025
Morgens ist es ganz schön frisch, so dass man sehr gerne langärmelige Kleidung
trägt.
Wir versuchen zu planen. Dies ist tatsächlich in diesem Oktober schwer.
Mit der Werft einigen wir uns darauf, dass nach aktueller Wetterlage wir am Montag mit
den ersten beiden Lagen F2 beginnen und am Folgetag dann die letzte Lage aufbringen.
Das Streichen wird ein Mitarbeiter der Werft gemeinsam mit mir zusammen machen.
Irgendwann vorher muss der Untergrund dafür nochmals angeschliffen (aufgeraut) werden, damit
der Primer des F2 besser hält.
Die Stellen unter den Stützen, unterm Kiel und auch das Ruder werden wir dann im Frühjahr
streichen, wenn wir kurz davor sind ins Wasser gelassen zu werden.
Danach ist die Laune wieder deutlich besser, denn es gibt wieder eine Perspektive, in der
es vorwärts geht. Einigermaßen beschwingt fahre ich mit dem Scooter zum AB Supermarkt
und kaufe uns 6 abgepackte Fleischspieße, die es Abends zusammen mit dem Rest Boots-
gemüse geben wird.
09.10.25
Wir haben bis halb 10 Uhr ziemlich lang geschlafen. Das Wetter ist meistens sonnig und so beschließe
ich Wäsche zu waschen. Da die Waschmaschine dafür aber 4 Stunden benötigt, zwischendrin immer
mal wieder der Strom ausfällt und es danach immer mal wieder schattig wird, zieht sich das Trocknen
bis in den Abend.
Am Nachmittag füllen wir die kürzlich ausgeschabten Fugen zum Niedergang mit Sikaflex (oder einem anderen
weißen Dichtungsmittel) und schließen damit auch den Durchlass der elektrischen Kabel ins Boot. Mit dem
Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Ein Profi hätte das alles sicher viel schneller und besser gemacht, aber was
solls - Zeit haben wir ja und wenn man nicht mit der Lupe sucht, ist es wirklich gut geworden.
Der Abwechslung halber fahren wir Abends mit den Scootern in eine Taverne nach Karlovasi, die nur von
wenigen Touristen besucht wird. Die Qualität ist gut und die Preise niedriger als dort, wo die Touristenecken sind.
10.10.2025
Die Sonne scheint und es ist deutlich wärmer als an den Vortagen.
Ich setze starte gleich die Waschmaschine und wähle ein Programm, das laut Anzeige die Wäsche
innerhalb von 1 h10 min. fertig sein wird.
Als ich meine Wäsche abholen will steht ein Mann in der Dusche (die Waschmaschine ist im Damen-
waschraum untergebracht) bei nicht zugezogenem Duschvorhang.
Ich bin verdutzt, schließe sofort wieder die Türe und warte ab bis der Herr fertig sein wird. Es ist ein
Mann sicher über 70 Jahre alt, der mir schon öfter vor dem Damen WC begegnet ist. Das Problem ist, der
Raum der Damen lässt sich im Moment nicht abschließen, da das Schloss kaputt ist. Es werden
aber Schlüssel für Herren- u. Damenwaschräume ausgegeben. Der „Herr“ hat mir kürzlich schon erklärt,
dass er nur deshalb die Damenräume benutzt, weil sein Schlüssel für die Herrentür angeblich nicht passt.
Als er jetzt die Treppe herunterkommt, fordere ich ihn auf nun doch endlich einen funktionsfähigen
Schlüssel für die Herrenräume abzuholen. Er fragt mich, was denn mein Problem sei. Ich sage, dass es
mir unangenehm ist, einen nackten Mann beim Duschen beim Betreten der Damenwaschräume zu sehen.
Er hatte den Duschvorhang nicht zugezogen!
Er findet es doch überhaupt kein Problem. Ich hätte doch gar nicht eintreten müssen. Seine Badeschlappen
hätte er ja vor der Haupttür abgestellt und was ich denn überhaupt dort will?
Ich sage nochmals, dass ich nur zu der Waschmaschine will und dann nicht mit nackten Männern konfrontiert
sein will. Er findet mich eine blöde Kuh und ich könnte ihn am A lecken und ich soll mich selbst f…..
Es wird dann auch nicht besser als ich ihm sage, dass sein Sprachniveau „unter aller Sau ist“…….
Ich bin jedenfalls echt empört. Was für ein ekelhafter alter Typ.
Aris setzt uns mit unserem Boot um. Er braucht den aktuellen Platz für einige Ausflugsboote. Egal - Hauptsache
wir können am Montag endlich F2 streichen.